desirelines/archive/loops
Mit seiner künstlerischen Praxis ergründet Julien Hübsch die Dynamiken des urbanen Raumes wobei er sich auf die materiellen Spuren menschlichen Eingreifens und die sich wandelnde Ästhetik des zeitgenössischen Vandalismus konzentriert. Hübsch untersucht, wie sich diese Spuren in die Stadtlandschaft einschreiben – ihr Überdauern, ihre Beseitigung und die jeweiligen Mechanismen, die sie zum Teil des Stadtbilds machen oder ihre Entfernung motivieren. Ausgehend vom Diskurs des Post-Vandalismus hinterfragt er die Grenzen zwischen Zerstörung und Schöpfung, zwischen Transgression und Integration.
Inspiration findet Hübsch in Zufallskompositionen, die auf Baustellen und durch Beschilderungen entstehen – vergängliche Assemblagen, die aus dem Zusammenspiel von Zweckmäßigkeit, Zufall und Verfall hervorgehen. Seine künstlerische Praxis zielt darauf ab, die ihnen innewohnenden künstlerischen Qualitäten herauszuarbeiten und in einen neuen Kontext zu stellen, indem er immer wieder gefundenes Material zum zentralen Element seiner Arbeit macht. Sein malerischer Umgang mit Komposition, Farbe und der Auswahl seiner Materialien betont das Wechselspiel von Spontaneität und künstlerischer Intention und offenbart die vernachlässigte Poesie urbaner Umgebungen.
Julien Hübsch wurde 1995 in Esch-sur-Alzette geboren und lebt und arbeitet zwischen Luxemburg und Deutschland. Er studierte an der Bauhaus-Universität Weimar, an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig sowie an der Kunsthochschule Mainz, wo er sein Diplom bei Shannon Bool erhielt. Im Jahr 2023 wurde ihm der Prix Grand-Duc Adolphe vom Salon du CAL und dem großherzoglichen Hof verliehen. 2024 war er Stipendiat an der Cité des Arts in Paris und an der Fonderie Darling in Montreal, Kanada.
Zusätzliche Information
- Art Kommende Ausstellung
- Künstler/in, Künstler/innen Julien Hübsch
- Kurator/in, Kuratoren/innen Charles Wennig